8 Tipps für erfolgreiche Online-Präsentationen

Digitale Präsentationen haben sich inzwischen als gutes Format für Referenten etabliert, um das Publikum zu erreichen und mit den Teilnehmern in den Dialog zu treten. Konferenzen, Weiterbildungsinstitutionen und natürlich Unternehmen nutzen vielfach Online-Events. Eine digitale Konferenz funktioniert allerdings anders als eine Präsenz-Veranstaltung. Nachfolgend habe ich einige Punkte notiert, wie sich Vortragsredner und Teilnehmer erfolgreich online präsentieren können.

Kernbotschaft und Mehrwert

Wie bei allen Vorträgen sollten Sie sich beim Vorbereiten einer Online-Präsentation Ihre Kernbotschaft bewusst machen. Alle Inhalte richten sich an ihr aus, was sie nicht unterstützt gehört auch nicht in Ihren Vortrag.

Denken Sie stets an Ihre Zielgruppe und an den Nutzen für die Teilnehmer. Besonders bei praktischen Beispielen sollte der Mehrwert für das Publikum im Vordergrund stehen.

Vollständigkeit ist kein Ziel

Sie haben für Ihre Präsentation einen begrenzten Zeitraum zur Verfügung und die Aufmerksamkeit der Teilnehmer ist ebenfalls begrenzt. Deshalb kann es in einem Vortrag niemals um erschöpfende Vollständigkeit gehen. Entscheidend ist, dass Sie Ihre Kernaussage herüberbringen. Eine Präsentation ist niemals deshalb gut, weil alles erschöpfend abgehandelt wurde. Sie ist gut, wenn Sie verdichtet und Sie keine Inhalte mehr weglassen können.

Planen Sie Ihre Präsentation zeitlich

Wenn die Veranstaltung für 40 Minuten geplant ist, sollten Sie Ihre Präsentation für 20 Minuten vorbereiten. Je kürzer ein Vortrag ist, umso besser. Denn durch eine solche zeitliche Beschränkung müssen Sie sich auf das Wesentliche konzentrieren und die Teilnehmer bleiben konzentriert.

Bedenken Sie, dass Online-Veranstaltungen aus technischen Gründen oft verzögert beginnen, meist findet auch eine Anmoderation statt. Danach gibt es eine Vorstellungsrunde und dann bespricht der Moderator den Ablauf. Während der Präsentation fallen manchmal Zwischenfragen an und 10 Minuten sollten Sie für die anschließende Fragerunde und Diskussion planen.

Beachten Sie Ihre Körpersprache

Im Gegensatz zu einem realen Auftritt kommen Sie Ihren Zuhörern digital sehr nahe. Ihre Mimik und Gestik erreicht diese ganz unmittelbar. Wenn Sie bedenken, dass das Auge der primäre Wahrnehmungskanal ist, mit 1 Million Bits an Informationen pro Sekunde im Unterschied zum Ohr mit nur 10.000 Bits, dann sollte klar werden, wie entscheidend Ihre Körpersprache für den Erfolg Ihrer Online-Präsentation ist. Auch haben Sie statt der freien Bühne nur den kleine Linse, in die Sie schauen – bleiben Sie in Blickkontakt.

Setzen Sie auf eine dynamische und deutliche Gestik, halten Sie Körperspannung und lächeln Sie. Sie sollten am besten stehen, ansonsten aufrecht auf einem festen Stuhl sitzen. Achten Sie auf Ihre Hände und nutzen Sie diese bewußt.

Denken Sie daran, dass Ihre Körpersprache Ihre Stimme beeinflusst. Ruhige Bewegungen helfen, denn Nervosität in den Bewegungen überträgt sich auf die Stimme.

Gestalten Sie Ihre Sprechweise abwechslungsreich

Stimme macht Stimmung! Durch monotones Sprechen verlieren Sie die Zuhörer. Achten Sie daher auf eine ansprechende Sprechweise.

Dabei kann man lebendig sprechen lernen, man muss es allerdings üben, damit es zur Gewohnheit wird. Wichtig für Sie, nicht nur bei einer Online-Präsentation, dass Sie bewusst Tonhöhe, Lautstärke, Tempo und Betonung beim Sprechen wechseln. Damit beugen Sie einer Monotonie Ihrer Sprechweise vor und behalten stets die Aufmerksamkeit Ihres Publikums.

Achten Sie dazu auf Pausen, mit denen Sie Ihre Inhalte gliedern und Aufmerksamkeit erzeugen. Je länger Pausen sind, desto mehr Spannung entsteht. Denke Sie auch daran, dass Ihre Zuhörer Pausen benötigen, um das Gehörte im Kurzzeitgedächtnis abzuspeichern.

Beteiligen Sie Ihre Teilnehmer

Vorträge funktionieren nicht eindimensional mit einem Vortragsredner und mitschreibenden Zuhörern. Viele Konferenzen fordern die Zuhörer zur aktiven Teilnahme auf.

Die Beteiligung des Publikums ist gerade bei Online-Präsentationen wichtig, weil die Ablenkung am Bildschirm groß und nur einen Mausklick entfernt ist.

Erzeugen Sie Spannung, damit der Wunsch nach Ablenkung gar nicht erst entsteht. Durch eine ansprechende Präsentation und Sprache können Sie Ihr Publikum bis zur letzten Minute fesseln.

Schaffen Sie einen Dialog mit dem Publikum. Ermöglichen Sie Fragen über den Chat, beziehen Sie die Teilnehmer durch eine kurze Umfrage, ein Quiz oder Ähnliches ein. Wenn Menschen aktiv etwas tun können, bleiben sie erfahrungsgemäß mehr bei der Sache.

Falls Sie ein Moderator unterstützt, bitten Sie ihn, die Fragen vorzulesen und die Umfrageergebnisse zu kommentieren. Das sorgt für Abwechslung und lenkt Sie selbst nicht zu sehr ab.

Verstärken Sie Ihre Botschaft mit Slides

Nutzen Sie Folien, doch sparsam. Überfrachten Sie Ihre Folien nicht, weil es von Ihrem Vortrag ablenkt. Am besten funktionieren ein einzelner Satz mit sechs bis acht Worten, der eine Kernbotschaft enthält. Diesen können Sie mit einem aussagekräftigen Bild kombinieren.

Lassen Sie sogenannte Störbilder weg: Firmenlogo, Vortragstitel und Name des Referenten gehören auf die erste und letzte Folie. Dazwischen lenken Sie ab. Nur nummeriert sollten die Folien sein, damit konkrete Rückfragen möglich sind.

Gestalten Sie Ihre Folien aus Orientierungsgründen hierarchisch: Unterschiedliche Farben und Schriftgrößen erleichtern die Orientierung.

Folien sollen Ihre Botschaft verstärken. Sie sind weder ein späteres Hand-Out für die Teilnehmer noch Ihre eigene Gedankenstütze.

Setzen Sie Bilder, Videos und Animationen gezielt ein

So gezielt Sie Texte einsetzen sollen, so verfahren Sie bitte auch mit Bildern, Videos oder Animationen. Einerseits lockern solche Elemente Ihren Vortrag auf und Sie erzeugen zusätzliche Aufmerksamkeit mit ihnen, andererseits können sie Aufmerksamkeit rauben, wenn sie ungezielt, sozusagen nur zur Verschönerung, eingesetzt werden.

Bilder müssen Funktionen erfüllen, entweder als „unerwarteter Magnet“, der abdriftende Zuhörer wieder an die Präsentation heranführt, als „Erinnerungsanker“ oder als „Wissensaktivierer“. Solche Bilder verweisen auf vorhandenes Vorwissen.

Wechseln Sie stets zwischen den Medienformaten während Ihres Vortrages, denn gezielte Abwechslung steigert die Aufmerksamkeit Ihrer Zuhörer.

 

Weiterführende Links:

Ein interaktiver Vortrag gelingt mit einem dieser 16 Tools, Digital Affin 10/2020

10 Tipps für den perfekten Vortrag, Referentenblog

 

Bilder: Christina@wocintechchat.com & Austin Distel on Unsplash

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