Wie wichtig ist Weiterbildung in Agenturen?

Weiterbildung ist nicht nur ein Wettbewerbsfaktor, sondern auch ein wichtiges Kriterium für die Attraktivität als Arbeitgeber und dennoch wird in vielen Agenturen selten konzeptionell an dieses wichtige Thema herangegangen. Das ist ein Ergebnis einer Studie, für die Die Kernforscher 275 Entscheider in Agenturen befragten.

Nur ein Drittel der Befragten hat ein integriertes Qualifizierungsprogramm für die gesamte Agentur, über die Hälfte plant Weiterbildung pro Mitarbeiter und nach Bedarf, ein Viertel entscheidet ad hoc. Auch die Budgets spiegeln den Stellenwert der Fortbildung nicht immer wieder: Fast zwei Drittel der befragten Agenturen geben unter fünf Prozent des Umsatzes für Fortbildung aus. Die Hälfte würde diese Mittel bei finanziellen Engpässen streichen. Das steht im Gegensatz dazu, dass drei Viertel der Befragten die Wichtigkeit von zusätzlichen Bildungsmaßnahmen betonen. Ein Ungleichgewicht ist auch bei den Teilnehmern erkennbar, denn verstärkt nehmen Nachwuchs- und Führungskräfte beide zu 70 Prozent an Weiterbildungen teil, dagegen sind es nur 30 Prozent der übrigen Mitarbeiter.

Weiterbildung ja, aber bitte nicht Inhouse Veranstaltung!

Interessante Ergebnisse erbrachte die Studie bei Themen und Gestaltung von Weiterbildungsveranstaltungen. So werden vor allem eintägige Außerhausveranstaltungen favorisiert, sowohl für Gruppen von Mitarbeitern als auch für einzelne Angestellte, Inhouseveranstaltungen spielen dagegen eine weit geringere Rolle. Auch als Referenten und Trainer werden zu über 90 Prozent externe Fachleute bevorzugt, im Vergleich zu etwa 40 Prozent agentureigenen Referenten.

Natürlich steht bei der Fortbildung das gewünschte Thema an erster Stelle. An zweiter Stelle steht mit 75 Prozent der Preis und an dritter Stelle sind für knapp 50 Prozent die Persönlichkeit des Trainers und die Spezialisierung des Anbieters auf das gewählte Thema wichtig. Zertifikate oder die Bekanntheit des Anbieters sind dagegen bedeutungslos. So erwarten die Agenturen von den Trainingsanbietern besonders Kompetenz und angemessene Preise ebenso wie Branchen Know-how und inhaltliche Innovationen. Natürlich spielen aber auch ein positives Image, Referenzen und eine professionelle Präsentation im Markt eine wichtige Rolle.

Die Kernforscher Umfrageergebnisse Juli 2011

Nicht ganz überraschend ist, dass Social Media, Digitale Medien und Online als sehr wichtige Themen der Mitarbeiterentwicklung genannt werden, gleich nach den geschäftsrelevanten persönlichen und sozialen Kompetenzen und vor Führung und Leadership. Mit Blick auf die Kunden nennen zwei Drittel der Befragten einen hohen Weiterbildungsbedarf der Mitarbeiter beim Thema „persönlicher Umgang mit anspruchsvollen Kunden“, gemeint sind Briefing, Kostenkontrolle, Over-Servicing und Umgehen mit dem Einkauf. Knapp die Hälfte sah Bedarf bei kundenzentrierten Digital- und Social Media Lösungen und 40 Prozent hoben Kundenbedürfnisse nach Strategischer Planung und Konfliktprävention hervor.

Quellen: Die Kernforscher: Getrieben oder Geplant: Weiterbildung in Agenturen, foto: flickr, karin janner

» Aktives Bildungscontrolling gegen Fachkräftemangel? Referentenblog

1 Kommentar
  • Pingback:Studie: ITK-Branche Vorreiter bei Weiterbildung | eck marketing
    Veröffentlicht: 07:14h, 25 Oktober

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