05 Mrz Tipps für Podiumsdiskussionen
Beteiligen Sie sich gern an Panels oder setzen Sie als Referent lieber auf Vorträge und Keynotes? Natürlich haben Sie bei letzteren Ihr Publikum ganz für sich und können in aller Ruhe und gut geplant Ihre Positionen darlegen. Doch unterschätzen Sie Podiumsdiskussionen deshalb nicht, denn auch hier können Sie sich als Experte hervorragend positionieren. Im Folgenden möchte ich Ihnen ein paar Tipps für die erfolgreiche Teilnahme geben.
Podiumsdiskussionen finden oft im Rahmen von Konferenzen und Messen vor zahlreichem Publikum statt. Experten und Spezialisten treffen aufeinander und bekommen meist zwischen 30 und 45 Minuten eine große Aufmerksamkeit. Deshalb ist die Teilnahme ein guter Weg, um sich als Experte zu positionieren. Allerdings sollte man Panels nicht unterschätzen: Auch sie benötigen eine gute Vorbereitung und Ihre volle Aufmerksamkeit auf der Bühne.
Entscheidung für oder gegen eine Podiumsdiskussion
Sind Sie zu einer Diskussion eingeladen, ist das natürlich immer erst einmal erfreulich und zeugt von Ihrer Reputation. Doch nicht jede Talkrunde ist vorteilhaft und die Teilnahme sollte genau überlegt sein. Passen das Thema und Profil zu Ihrer Kompetenz? Treffen Sie hier oder auf der Rahmenveranstaltung auf Ihre passende Zielgruppe oder passen die Konditionen wie Vermarktung oder Vergütung für Sie? Treffen Sie auf potentielle Stakeholder oder interessante Kontakte und wie wird die Veranstaltung medial begleitet? Auch die Auswahl der anderen Diskussionspartner sollten Sie berücksichtigen, denn es kann bei den Personen Dinge geben, die der eigenen Reputation abträglich sein können. Wenn sich aber alle diese Fragen positiv beantworten lassen, dann sollten Sie zusagen.
Moderator kontaktieren
Am besten informieren Sie sich über den Moderator und erkundigen sich vorab zu den geplanten Fragen. Bei einer offenen Diskussion sollten Sie die generelle Richtung und den angedachten Ablauf und die Vorstellungen erfragen. Nützlich ist es auch zu erfahren, warum man selbst eingeladen wurde und was der Moderator im Speziellen von einem erwartet.
Wer sind meine Gesprächspartner?
Die Herausforderung bei einer Podiumsdiskussion ist die Interaktion. Deshalb ist es wichtig, seine Gesprächspartner zu kennen. Wer sind sie und wie viele sind es? Welche Positionen vertreten sie, was sind ihre Lieblingsthemen und warum wurden sie eingeladen. Letzteres erfahren Sie eventuell vom Moderator, aber Panelteilnehmer werden manchmal auch von Veranstaltern ausgewählt, damit sie mit ihren bekannten Namen Publikum anlocken, selbst wenn zum Thema keine spezielle Expertise vorhanden ist. Darauf muss man sich als Diskutant genauso einstellen wie auf Positionen, die von den eigenen stark abweichen oder ähneln. Über gleiche Denkrichtungen möchten Sie natürlich nicht lange reden sondern eher in kurzen klaren Statements. Wichtig ist es zu überlegen, wie man sich im Interesse des Publikums mit eigenen Aussagen positioniert.
Wer ist mein Publikum?
Es ist ein verbreiteter Irrtum, dass auf einer Podiumsdiskussion Moderator und Gäste miteinander reden und es durch die Rahmenveranstaltung auch Zuhörer gibt. Eine Podiumsdiskussion ist stattdessen immer eine Debatte, die sich an die Zuhörenden richtet. Das sollte man stets im Hinterkopf haben: Meine Botschaften sind für das Publikum bestimmt, so wie auch die anderen Gäste gekommen sind, um sich und ihre Botschaften den Zuhörern zu präsentieren. Die Auswahl meiner Beiträge sollte also mehr davon abhängen, wer vor mir, nicht davon, wer neben mir sitzt. Deshalb müssen Sie nicht nur zum Thema der Diskussion und den Mitdiskutanten informieren, sondern auch zur Veranstaltung selbst. So erfahren Sie, welche Zielgruppen das Event anspricht und wen Sie als Zuhörer erwarten dürfen.
Welche Kernbotschaften möchte ich vermitteln?
Wie bereits erwähnt, erhalten Sie auf einer Podiumsdiskussion und durch den Moderator vermittelt die Möglichkeit, sich in kurzen Statements einem Publikum als Experten zu präsentieren. Auf dieser Interaktion sollte deshalb Ihr Hauptaugenmerk liegen, weniger auf der Auseinandersetzung mit den anderen Gästen. Natürlich gehört das Eingehen auf deren Positionen dazu und wird meist auch vom Publikum honoriert. Wichtiger aber ist es, sich vorab zu überlegen, was Sie in Ihrer begrenzten Redezeit mitteilen möchten, welcher Satz, welche positive Kernbotschaft bei den Zuhörern hängenbleiben soll. In diese Richtung sollten Sie dann auch so oft wie möglich versuchen zu argumentieren. Eine schriftliche Liste ihrer Argumente kann Sie dabei unterstützen.
Tipps für die Bühne
Zur Vorbereitung Ihres Auftritts ist es hilfreich, auf eventuelle Fragen vorbereitet zu sein, die aus dem Publikum oder vom Moderator kommen könnten. Während Ihre Mitdiskutanten noch überlegen, können Sie dann bereits antworten. Bewährt hat sich aus meiner Erfahrung heraus auch eine Liste mit wichtigen Fakten zum Thema, denn Fakten sind anschaulich und bleiben gut im Gedächtnis der Zuhörer haften.
Wenn möglich, versuchen Sie als Erster zu sprechen. Das Publikum erinnert sich oft besonders an das Eröffnungsstatement. Und Sie haben einen Vorteil wenn Vielredner auf dem Podium sitzen, die Sie später kaum noch zu Wort kommen lassen.
Wichtig finde ich es auch, sich Fragen aus dem Publikum oder Zitate anderer Redner, auf die Sie antworten wollen, zu notieren. Ideen, die einem beim Zuhören kommen, lassen sich so ebenso festhalten.
Ihre Redezeit ist, abhängig von der Dauer und der Anzahl der anderen Sprecher, oft geringer als vorgestellt. Umso wichtiger ist es, mit gut vorbereiteten Botschaften so oft wie möglich zu Wort zu kommen. Bleiben Sie deshalb immer in Kontakt zum Moderator und signalisieren Sie ihm, dass Sie zu den jeweiligen Punkten etwas zu sagen haben. Nutzen Sie rhetorische Fragen Ihrer Mitdiskutanten, um selbst früher zu Wort zu kommen. Aber ganz wichtig: Bleiben Sie freundlich und höflich! Und kontrollieren Sie sich selbst und versuchen, eine Redelänge von 30 Sekunden möglichst nicht zu überschreiten. Das Publikum goutiert weder Vielredner noch Unhöflichkeit.
Weiterführende Links:
Fragerunden meistern, Harvard Business Manager 2019
7 Tipps zur Vorbereitung auf eine Podiumsdiskussion, RPB Beratung 2018
Podiumsdiskussion: Eine Runde brillieren, karrierebibel.de
Fotos: flickr; Heinrich Böll Stiftung, gdsteam
Keine Kommentare