Studie: ITK-Branche Vorreiter bei Weiterbildung

Eine aktuelle Studie der BITKOM bestätigt, was viele schon vermuten: Die Informations- und Telekommunikationsbranche ist Spitzenreiter bei der Fortbildung ihrer Mitarbeiter. Mit durchschnittlich viereinhalb Tagen Weiterbildung liegt sie weit über dem Durchschnitt, der zweieinhalb Tage beträgt. Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI prognostiziert, dass bis 2030 etwa eine halbe Million neue Arbeitsplätze in der IT- und Telekommunikationsbranche entstehen.

EUROFORUM, Jahrestagung Telekommarkt

Doch bei den Schulungen im ITK-Sektor geht es weniger um den Ausbau persönlicher Kompetenzen, wie es vor allem bei Fortbildungen der Führungskräfte üblich ist, sondern mit fast 80 Prozent ausschließlich um das Vermitteln von Fachwissen, und damit um Angebote für alle Mitarbeiter. Über 65 Prozent der befragten Geschäftsführer und HR-Manager bezeichneten die Fortbildung als bedeutenden Treiber von Innovationen. Sie verbinden damit bessere Geschäftserwartungen, ein Gegenprogramm zum vielbeklagten Fachkräftemangel und das Stärken von einer positiven Unternehmenskultur.

Durchschnittlich werden etwa 1.500 Euro jährlich pro Beschäftigtem ausgegeben, wobei jeder zweite Mitarbeiter innerhalb eines Jahres an Weiterbildungsveranstaltungen teilnimmt. In großen Unternehmen initiieren die Betriebe selbst die Fortbildungsaktivitäten für ihre Mitarbeiter, meist sind diese in ein Gesamtkonzept der Personalentwicklung eingebunden, werden evaluiert und die Überführung der Lernerfolge in die Praxis wird professionell begleitet. In mittelständischen Unternehmen suchen sich Mitarbeiter überwiegnd selbst  Weiterbildungsangebote aus und hierbei ist oft der Geschäftsführer verantwortlich, der situativ und nach Budget über die Trainigs entscheidet. Häufig fehlen aber die entscheidenden Erfolgsfaktoren bei der Weiterbildung, wie das sinnvolle Einbinden in das Gesamtkonzept und die Evaluierung.

Die Suche nach Weiterbildungsanbietern erfolgt bei Unternehmen wie bei Mitarbeitern überwiegend Online und via Empfehlungen. Mehr als die Hälfte der in der Studie Befragten wählt mit hoher und mittlerer Priorität die Veranstaltung nach dem Thema aus, ähnlich wichtig ist die Trainer Referenz. Das Image der Anbieter, Ort und Preis folgen danach, wobei der Preis für fast ein Drittel der Befragten eine geringe Priorität hat. Hohe und höchste Priorität genießen externe Anbieter mit über 75 Prozent ebenso wie Einzelberater oder Trainer mit über 60 Prozent. Die eigene Akademie ist nur bei großen Unternehmen mit einen Anteil von 35 Prozent wichtig, während bei über der Hälfte der Befragten eigene Mitarbeiter für unternehmensinterne Weiterbildungen eingesetzt werden.

Abschließend noch eine überraschende Erkenntnis der Studie: Kongresse werden kaum als fachliche Qualifizierung angesehen und genutzt,  stattdessen stehen ein- oder mehrtägige Inhouse-Seminare hoch im Kurs. Ebenso im Trend sind virtuelle Plattformen, WBT/Web Based Trainings und Live-Online-Seminare. Auch hier zeigt sich die ITK-Branche als Vorreiter, denn fast ein Drittel der Befragten schreibt diesen innovativen Lernmethoden eine große Bedeutung zu.

Foto: Quelle EUROFORUM: 14. Jahrestagung Telekommarkt Schweiz 2010

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