Wie man erfolgreich das Publikum mit Twitter und Co. einbezieht

Gute Vorträge stechen durch tolle Präsenationsdesigns und gekonnte Rhetorik hervor. Doch auch mit der besten Vorbereitung kann es geschehen, dass man an der Audienz “vorbei präsentiert”. Die erfolgreiche Integration des Publikums minimiert die Chance des “Verfehlens” und macht aus guten Vorträgen hervorragende.

Das Publikum auf einer Konferenz oder ist keineswegs eine homogene Masse: Es ist ein Schmelztiegel der unterschiedlichsten Motivationen, Interessen und vor allem Erfahrungen. Auf diese individuelle Mischung einzugehen, ist eine der Königsdisziplinen der Präsentationskunst. Dabei kann es ganz einfach sein, Interaktion und laufendes Feedback zu nutzen und somit selber noch aus den eigenen Vorträgen zu lernen, wie ein Artikel auf Businessweek es beschreibt:

“Today audience members armed with smartphones and netbooks are having conversations with the rest of the world in real time about you, your presentation, and your ideas.”

Besonders Twitter kommt dabei ein großer Stellenwert zu, aber auch die Vor- und Nachbereitung in Social Networks oder im eigenen Blog darf nicht vernachlässigt werden  – anstatt diese Tools bei der Vorbereitung auszublenden, sollte man sie vorher schon einkalkulieren. Dazu gibt der oben zitierte Artikel fünf wertvolle Tipps:

1. Akzeptanz zeigen. Das Kommentieren von Vorträgen über Twitter oder innerhalb von Social Networks ist mittlerweile an der Tagesordnung. Man sollte nicht versuchen, die Augen vor diesen Dingen zu verschließen, sondern das Potential dieser Dynamiken erkennen: So kann die eigene Message von einer vielfach größeren Audienz verfolgt werden, als es im Rahmen eines Vortrags vor fünf Jahren möglich war.

2. Twitter berücksichtigen. Viele Vortragende beherzigen jetzt schon die Twitter-Leidenschaft ihrer Zuhörer: Sie inkludieren Namen, Titel, den eigenen Twitter-Username und eventuell sogar das Hashtag der Veranstaltung auf der Titelfolie. So werden Fragen wie “Wer war nochmal der Vortragende” oder “Wie ist sein Twittername?” im Vornherein beantwortet.

3. Kurze Zusammenfassungen. Wenn Sie ein oder mehrere Kern-Statements in ihrem Vortrag haben, kürzen sie diese, soweit möglich, auf 140, besser noch 130 Zeichen. So können Sie sicher sein dass ihre Key-Learnings nicht nur bei der direkten Audienz ankommen.

4. Feedback-Pausen machen. Wenn die Art der Präsentation es zulässt, probieren sie doch mal folgendes: Machen sie eine Pause, rufen sie per Twitter-Suche die Äusserungen zu Ihrem Vortrag heraus und reagieren Sie: Beantworten sie Fragen, gehen sie auf Dinge ein die unverständlich gewesen sind oder zu denen mehr Informationen gefordert wurden und versuchen sie eventuelle Kritik im weiteren Verlauf der Präsentation zu berücksichtigen.

5. Die Konversation weiterführen. Nach Ihrem Vortrag ist längst nicht alles vorbei – laden Sie Ihre Präsentation auf Ihren Blog, publizieren Sie sie im Kollegen- und Bekanntenkreis, veröffentlichen Sie sie auf Slideshare – versuchen Sie die Diskussion weiterzuführen. Besonders bei komplexen Thematiken braucht es oftmals etwas Zeit, bis adäquates Feedback von den Hörern formuliert werden kann. Des weiteren geben Sie die durch die Publikation der Folien die Möglichkeit, die gesagten Dinge noch einmal zu reflektieren.

Wenn Sie diese praktischen Tipps in Ihrer nächsten Präsentation berücksichtigen, steht dem Austausch mit dem Publikum nichts mehr im Wege. Sie werden staunen, welche Takeaways die Zuhörer aus Ihrer Präsentation ziehen und wertvolles Feedback auf ihren Vortrag bekommen.

Wie gehen Sie mit den neuen Feedbackmöglichkeiten um? Haben Sie ihre Kern-Aussagen schon auf 140 Zeichen getrimmt?

>> Businessweek.com – Use Twitter In Your Next Presentation
>> Google Wave für Live Reports von Konferenzen, Referenten Blog
>> 150 Twitternde Veranstalter, http://twitter.com/renateeck/veranstalter
>> Bildnachweis: Cliff Atkinson “The Backchannel” Buchcover

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