Wie sich HR tiefgreifend verändert

Die digitalen Technologien und die wachsende Globalisierung sorgen für einen tiefgreifenden Wandel im Personalwesen. Auf der Zukunft Personal Europe wurde darüber intensiv diskutiert. HR ist heute weit mehr als eine Abteilung für Personal, so Astrid Jaeger, die Geschäftsführerin der Konferenz. Unternehmen und HR verändern sich zunehmend in den Bereichen People und Organisationsentwicklung.

Auf der Konferenz nahm ich an einigen interessanten Vorträgen und Keynotes teil und konnte unter anderem mit dem Zukunftsforscher Dr. Hannes Fernow von der GIM und dem Organisationsentwickler Tobias Grewe sprechen. Gemeinsam ergründeten wir die Auswirkungen von New Work, gesellschaftlichen Trends und die Auswirkungen auf Unternehmen.

Fragementierte Gesellschaft

Dr. Hannes Fernow

Dr. Hannes Fernow, Foresight Director bei der GIM – Gesellschaft für innovative Marktforschung, hebt die Fragmentierung unserer Gesellschaft hervor. „Es gibt nicht DIE Zukunft, nicht DIE zukünftige Generation! Die Gesellschaft ist fragmentarisch. Die Menschen sind divers.“ Dieser Gedanke ist entscheidend, denn Unternehmen müssen sich in einer zersplitterten Welt noch stärker darauf einstellen, vielfältige Bedürfnisse zu adressieren.

Während einige Menschen nach Wohlstand und Sicherheit streben, richten andere ihren Fokus auf Klimaschutz und gesellschaftliche Verantwortung. Für weitere stehen Selbstsorge und Flexibilität an erster Stelle. Dr. Fernow betont die Notwendigkeit für Unternehmen, nicht nur bei der Gestaltung der Arbeitsplätze, sondern auch bei den Arbeitszeitmodellen flexibel zu sein. In diesem Kontext ist es für ihn unerlässlich, sich von demografischen Klischees zu verabschieden. Denn „Zielgruppen und Communities entstehen zunehmend durch einen geteilten Wertestandpunkt und weniger durch gleiche soziodemographische Kriterien.“

Vielfalt als Erfolgsfaktor

Tobias Grewe

Tobias Grewe, Narrativer Organisations-Entwickler, geht einen Schritt weiter. Er betrachtet Vielfalt nicht nur als gesellschaftliches Phänomen, sondern auch als eine strategische Notwendigkeit für Unternehmen.

In einer Welt, die immer komplexer wird, suchen Menschen nach Sinn und Zugehörigkeit in ihrer Arbeit. „Jede Person möchte mit ihrer Arbeit Teil einer guten Geschichte sein.“ Unternehmen können nur dann erfolgreich sein, wenn sie es schaffen, ihren Mitarbeitenden ein positives, diskriminierungsfreies Erlebnis zu bieten und sie aktiv in die Entwicklungs- und Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Es gilt die Multi-Perspektive des Teams oder der Teilnehmenden mithilfe von narrativen Methoden „in den Raum zu holen“. Durch diesen Erfahrungsaustausch lassen sich Reflexionen und Ideen schaffen und die Diversität erschließen.

Stärken erkennen und fördern

Unternehmen sollten die Vielfalt ihrer Beschäftigten als Stärke erkennen und gezielt fördern. Die schnell wandelnden Verhältnisse erfordern ein rasches Anpassen und die Integration verschiedener Perspektiven, damit Unternehmen und Mitarbeitende gemeinsam wachsen können.

Foto: Zukunft Personal Europe 2023, Renate Eck

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